Freier Bericht von Michael Kraft, F. Beinheim
Altersspezifische Erkrankungen Der Anteil geriatrischer Patienten in der Kleintiersprechstunde ist nicht unerheblich.
Sowohl Rassezugehörigkeit als auch Größe beeinflussen den Altersprozess deutlich.
Kleine Hunde werden erfahrungsgemäß älter als große Rassen.
Eine Reihe von Erkenntnissen zu Entwicklungen, die mit dem Alterungsprozess des Körpers einhergehen, stammen aus der Humanmedizin. Sie lassen sich weitestgehend auch auf den Hund übertragen.
Die Grundstoffwechselrate ist bei älteren Tieren mehr oder weniger reduziert. Mit zunehmendem Alter kommt es zu organspezifischen Veränderungen, wie eingeschränkte Herzleistung, verminderte Leber- und Nierenfunktion (verzögerte Ausscheidung von Stoffwechselprodukten).
Gelegentlich tritt bei älteren Hunden plötzlich das s.g.
Geriatrische Vestibulärsyndrom auf das u.U. nach ein bis drei Wochen wieder verschwinden kann. Mitunter wird in diesem Zusammenhang von Tierärzten irrtümlich die Diagnose „Schlaganfall“ (Apoplexie) gestellt.
In der Humanmedizin kann es sich dabei sowohl um eine Massenblutung, wie um eine anämische Erweichung handeln. Allerdings wurde Ersteres beim Hund nie gesehen!
Vereinzelt auftretende ausgedehntere Blutungen, die oft in der Hirnrinde lokalisiert sind, sind ätiologisch durch Gefäßanomalien und Embolien (Tumorzellen, Leukose, maligne Hämangiome, Sepsis) zu erklären. Symptomatisch fallen Kopfschiefhaltung, Manegebewegungen, Gleichge-wichts- und Koordinationsstörungen, Ataxien auf.
Zwar werden bei diesen Symptomen literarisch Glucocorticoide und Vitamin B - Präparate empfohlen, jedoch bringt dies nur kurzweiligen Erfolg. Mit Cerebrum compositum, sowie gleichzeitiger Eingabe von B1, B6 und B12 Vitaminen (auch als Kompaktpräparat erhältlich), jeweils tägl. eine Ampulle, bzw. eine Tablette gegeben, hat man sehr schnell wieder einen alten gebrechlichen Hund zu „neuen Lebensgeistern“ erweckt und er-möglicht ihm nach der Wiedergenesung mit einer wöchentlichen Gabe dieser Präparate, ein beschwerdefreieres „Rentendasein“.
Ihr Michael Kraft