Volle Deckung……(Sylvester naht)
Gerade junge Hunde lernen manchmal, sich vor Dingen zu fürchten,wie können wir helfen.....?
Wir hoffen und erwarten zwar dass unsere Hunde mit dem Leben in der Welt der Menschen gut zurechtkommen, aber tatsächlich reagieren viele ängstlich auf die unterschiedlichsten Dinge. Das ist belastend für Hund und Halter, der sich wundert, wenn sein Hund etwas zurückschreckt oder versucht vor dem davonzulaufen, was ihm Angst macht.
In dieser Ausgabe erforschen wir warum Angstreaktionen auftreten, wie sie sich bemerkbar machen und was wir tun können, damit unsere Hunde gelassener reagieren.
Im Alter von acht bis elf Wochen beginnt eine Periode, in der Welpen ängstlich sind und jede unangenehme oder beängstigende Erfahrung langfristige Auswirkungen hat. Manchmal beeinflusst diese Erfahrung ihre Reaktion in ähnlichen Situationen auf Lebenszeit. Es ist eine böse Laune der Natur, dass diese Angstperiode gerade dann auftritt, wenn ein Welpe die gewohnte Gemeinschaft mit Mutter und Geschwistern verlässt und zu seiner neuen Familie kommt.
Das ist einer der Gründe, warum das neue Herrchen sofort beginnen sollte, ihn an Männer, Frauen und Kinder aller Altersgruppen zu gewöhnen und sie zu bitten, ihm ein Leckerchen zu geben und ihn sanft zu streicheln.
Stellen Sie dem Welpen Leute wie den Briefträger vor, die jeden Tag vorbeikommen. Lassen Sie den kleinen Hund das Geräusch von Haushaltsgeräten hören, die er dann auf eigene Faust erforschen darf. Denken Sie nur, wie erschreckend es sein muss, wenn man sehr klein ist und plötzlich einen Staubsauger heranrasen sieht?
Erste Schritte
Ein Welpe sollte jeden Tag nur kurze Zeit allein sein. Verlängern Sie diesen Zeitraum langsam, dann verliert er seine Furcht. Pflegen Sie ihn täglich, so dass Bürste und Kamm ihm keine Angst mehr machen. Putzen Sie ihm täglich die Zähne mit einer kleinen Zahnbürste und Hundezahncreme. Bitten Sie Freunde mit ruhigen, freundlichen und gesunden Hunden um Besuch zum Kennenlernen im Garten.
Anfangs herrscht Leinenpflicht für alle, aber sobald der Kleine entspannt ist, können Sie sie frei unter Aufsicht spielen lassen.
Erfahrung sammeln
Zeigen Sie ihm das Auto, wenn es abgestellt ist und sich nicht bewegt, bevor Sie den Motor starten und ein Stück fahren. Welpen, die früh lernen, dass Autofahren angenehm ist, werden wahrscheinlich nicht im Auto bellen oder sich übergeben.
Stellen Sie sich mit ihm an die Straße, so dass er sich an Geräusch und Bewegung des Verkehrs gewöhnen kann. Besuchen Sie ein belebtes Einkaufszentrum, wo er Menschen, Einkaufswagen und Fahrräder kennen lernt. Sofern Sie ihn auf dem Arm halten, geht das schon, wenn er noch nicht durchgeimpft ist.
Nach den Impfungen kann der junge Hund allen möglichen Situationen ausgesetzt werden. Je mehr angenehme Erfahrungen er macht, desto besser wird er mit anderen Situationen fertig.
Und was ist, wenn unser Welpe eine Situation erlebt, die ihm Angst macht?
Vermeiden Sie die natürliche Reaktion, ihn hochzuheben, in den Arm zu nehmen und zu trösten. Das überzeugt ihn nur, dass die Furcht berechtigt war. Entfernen Sie ihn stattdessen ruhig vom Ort des Geschehens und führen Sie so schnell wie möglich eine angenehme Situation herbei, in der Sie ihn loben, streicheln und für ruhiges Verhalten belohnen können. Bringen Sie den Hund nach ein bis zwei Tagen wieder in die Angst auslösende Situation und lassen Sie ihn die Person oder den Gegenstand selbst erforschen.
Loben und belohnen Sie ihn, wenn er sich willig nähert, aber nicht, wenn er wieder Angst zeigt. Mehrere vorsichtige Annäherungen können erforderlich sein, bevor er sich nicht mehr fürchtet.
In diesen ersten Wochen ist Zeit gut investiert, in der er angenehme Erfahrungen mit vielen Menschen, Orten Geräuschen und anderen Tieren macht. Ein gut sozialisierter Hund wird künftig viel besser mit unerwarteten Ereignissen fertig.
Natürlich fürchten sich nicht nur junge Hunde.
Gar nicht ungewöhnlich ist, wenn erwachsene Hunde eine zweite Angstperiode erleben, in der sogar bekannte Objekte und Menschen zu Ängstlichkeit führen. Außerdem können Hunde aller Altersstufen bei einem plötzlichen traumatischen Ereignis Angst entwickeln.
Manchmal genügt ein einziges Erlebnis, damit er sich in ähnlichen Situationen ebenfalls fürchtet.
Unabhängig vom Alter kann ihn der Halter mit denselben Methoden wie bei jungen Hunden helfen:
Von der Ursache ohne Getue wegführen, danach sorgfältig geplante Begegnungen herbeiführen, bei denen er sich dem Auslöser nach eigenem Gutdünken nähern kann, und ihn belohnen, wenn er es tut.
Anzeichen fürAngst
Hunde zeigen Angst auf vielfältige Weise. Sie hecheln, der Herzschlag steigt, die Augen weiten sich und der Kopf wird von der Ursache der Furcht weggedreht. Ein Hund knurrt, bellt kurz und verdrückt sich oder er stürzt vor und zwickt oder beißt, um sich zu schützen.
Vielleicht bleibt er auch wie versteinert stehen und will sich nicht bewegen oder er zittert und seine Pfoten schwitzen. Er kann sich hinkauern, den Schwanz einziehen und sich so klein wie möglich machen. Ist er nicht angeleint, dann rennt er vielleicht weg.
Oder er rollt sich auf die Seite oder den Rücken, zeigt seinen Bauch und uriniert ein wenig. Hunde in stark Angst einjagenden Lagen entleeren auch ihre Analdrüsen.
Für den Besitzer kann ein derartiges Verhalten erschütternd sein, umso mehr, weil ihm die plötzliche Verhaltensänderung unerklärlich ist und er nicht weiß, wie er dem Hund helfen kann.
Manche Ängste sind sehr individuell, aber es gibt auch Ereignisse, die viele Hunde in Panik versetzen:
Donner, starker Regen, die Annäherung von Fremden, andere Hunde, Alleingelassenwerden, Verkehrslärm, ein vorbeifahrender Zug, ein Bus oder Lkw, der seine Hydraulikbremse löst, und sogar Post, die durch den Briefschlitz geschoben wird und auf den Boden fällt.
Eine der häufigsten Ursachen ist wahrscheinlich der Lärm eines Feuerwerks. Viele Hundehalter lassen sich vom Tierarzt ein Beruhigungsmittel geben, damit ihr Hund in der Silvesternacht schläft. Nachdem Feuerwerke allerdings immer beliebter und häufiger werden, ist diese Lösung nicht immer praktikabel.
Beruhigungstechniken
Viele Tierarztpraxen verkaufen inzwischen CDs mit Geräuschen vieler Dinge, auf die Hunde negativ reagieren. Der Besitzer lässt das Geräusch, das dem Hund Angst macht, sehr leise im Hintergrund erklingen, und spielt dabei mit dem Hund oder gibt ihm zu fressen.
Dabei lobt er ihn und gibt ihm eine Belohnung für ruhiges Verhalten. Die Lautstärke wird schrittweise über einige Tage oder sogar Wochen erhöht, bis der Hund keine Angst mehr zeigt. Wir können zwar die Geräusche von Donner und Feuerwerk zu Hause erzeugen, aber nicht die hellen Blitze eines Sturms oder den Geruch eines Feuerwerks.
Aber das Verspielen der Geräusche wirkt bei manchen Hunden und ist auf jeden Fall den Versuch wert.
Ein relativ neuer Ansatz zur Beruhigung von Hunden ist ein Zerstäuber, der in eine normale Steckdose gesteckt wird. Er verbreitet ein Pheromon, das eine Hündin erzeugt, kurz nachdem sie geworfen hat, und von dem man glaubt, es beruhige Welpen, wenn sie beim Erforschen ihrer Umwelt in Stresssituationen geraten.
Pheromone sind Duftsignale, die alle Hunde erkennen und die in Speichel, Urin und Kot vorhanden sind. Das Produkt wird als DAP (Dog Appeasing Pheromone; dt. Beruhigungspheromon für Hunde) bezeichnet und ist bei Tierärzten erhältlich. Es soll besonders gut bei lärmempfindlichen Hunden wirken und bei solchen, die ängstlich sind, wenn man sie allein lässt.
Versagen diese Maßnahmen, sollten Sie zu einem Hundverhaltenstherapeuten gehen.
Er besucht den Hund zu Hause, bespricht das Problem mit dem Besitzer und stellt ein individuelles Lernprogramm zusammen, das Hund und Halter hilft, mit den verschiedenen Auslösern fertig zu werden, die diese Angst hervorrufen.
Eine Veränderung erfordert Zeit und Geduld, aber es lohnt sich, wenn Sie hinterher sehen, wie der Hund in einer Situation ruhig bleibt, die ihm früher Furcht einjagte.
Vogelgrippe auch bei Hunden?
Alle Fleischfresser scheinen sich an H5N1 infizieren zu können
Mieze hinter Schloss und Riegel, Bello an die Leine. Seit die Vogelgrippe Deutschland - und vergangenes Wochenende auch das geflügelreichste Bundesland Niedersachsen -erreicht hat, ist für Katzen und Hunde in den betroffenen Gebieten Schluss mit Streunen und Tollen.
Innerhalb der Sperr- und Schutzzonen um H5N1-Fundorte gilt Hausarrest oder Leinenpflicht. „Grundsätzlich besteht kein Anlass zu Panik, aber zu erhöhter Aufmerksamkeit", heißt es in der entsprechenden Mitteilung des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
Auch Haustierhalter jenseits der jeweiligen Zehn-Kilometer-Gürtel sollen ihre vierbeinigen Lieblinge genau beobachten.
Tatsächlich beschränkt sich das Virus nicht auf Vögel.
Dass sich Groß- und Hauskatzen, in seltenen Fällen auch Schweine mit H5N1 anstecken können, ist schon seit einigen Jahren bekannt. Allerdings haben diese Tiere bislang keine wichtige Rolle bei der Verbreitung des Erregers gespielt.
Wachsamkeit ist dennoch angesagt.
Denn das Virus verändert sich ständig und hat längst eine beachtliche Familie unterschiedlich gefährlicher Verwandter aufgebaut, wie jüngst eine genetische Studie chinesischer und amerikanischer Forscher ergab.
Der Umbau des Virus geht unaufhörlich weiter.
Jede Veränderung der Umgebung, jeder neue ,Wirt" führt auch zu neuen Varianten. Die allermeisten enden im evolutionären Abseits und bringen keine zusätzliche Gefahr. Dass es aber durchaus zu unangenehmen Überraschungen kommen kann, zeigte sich 2004.
Ob Beagles oder Bulldoggen - nie waren bis dahin Hunde mit einer echten Influenza-Infektion entdeckt worden. Zwar lief ihnen mal die Nase, oder es plagte sie der Husten. Dahinter aber steckte zumeist eine Doppelattacke des Parainfluenza-Virus (das nur wie ein Grippe-Erreger heißt, aber keiner ist) und eines lästigen Bakteriums namens „Bordetella bronchiseptica". Bello japste und keuchte ein, zwei Wochen, dann war der „Zwingerhusten" überstanden.
Lebensbedrohlich wurde die fälschlich auch schon mal als „Hundegrippe" bezeichnete, hoch ansteckende Infektion so gut wie nie.
AN ZWINGERHUSTEN glaubten anfangs auch die Besitzer der fürs Renngeschäft abgerichteten Greyhounds, die es im Januar 2004 in Florida erwischte. Als jedoch etliche der sprintstarken Windhunde am Blut in ihren Lungen erstickten, kamen erste Zweifel auf.
Tatsächlich waren die Greyhounds die ersten bekannten Hunde, die je einem echten Influenza-Virus zum Opfer fielen. Wie Laboranalysen zeigten, hatten sie sich mit einem Erreger vom Typ H3N8 infiziert. Eine einzige Veränderung im Erbgut dieses Virus hatte genügt, um es auf dem gemeinsamen Rennplatz von den Pferden auf die Hunde überspringen zu lassen, wie die Analysen weiter ergaben. Zudem wurde die Artengrenze dabei sehr erfolgreich überwunden.
So hat sich die nun echte Hundegrippe bereits über ein Drittel der US-Bundesstaaten verbreitet. Praktisch jeder Kläffer, der es mit dem Erreger u tun bekommt, steckt sich auch an.
Etwa 80 Prozent erkranken :
Bis zu zehn Prozent der Tiere sterben an einer mit schweren inneren Blutungen verbundenen Lungenentzündung. Solche Fälle waren auch schon bei größeren Epidemien des Zwingerhustens beobachtet worden. Oder war es schon damals gar kein Zwingerhusten?
Konservierte Proben zeigen jedenfalls, dass es auch schon vier Jahre zuvor H3N8-Infektionen bei Hunden gegeben hat. Bemerkt hat sie damals allerdings niemand.Herrchen oder Frauchen haben sich bislang offenbar nicht bei ihren Hunden mit H3N8 infiziert. Und auch sonst ist kein weiteres Überspringen auf eine andere Art bekannt. Nichts deutet also derzeit auf eine direkte Gefahr für den Menschen hin. Trotzdem ist dieser Vorfall bemerkenswert, zeigt er doch, zu welch unerwarteten Anpassungen und Sprüngen das Influenza-Virus fähig ist.
Die zweite Lektion:
Eine Art, die sich heute nicht oder nur schwer anstecken kann, fällt der Influenza vielleicht schon morgen zum Opfer. Da Hunde bis 2004 als gänzlich unempfänglich für die Grippe galten, wurde ihnen auch bei der H5N1-Epidemie bislang wenig Aufmerksamkeit geschenkt. So gibt auch das Vogelgrippe-Informationsblatt des Friedrich-Loeffler-Instituts für Tierseuchenforschung nur die knappe Auskunft: „Eine Erkrankung von Hunden ist bis jetzt nicht bekannt."
Aber vielleicht eine Infektion ?
Bereits im Oktober 2004 teilte das thailändische Gesundheitsministerium den übereinstimmenden Befund zweier Labors mit:
In der von der Vogelgrippe schwer heimgesuchten Provinz Prachin-buri war ein toter Hund positiv auf H5N1-Antikörper getestet worden. Am nächsten Tag wurde zurückgerudert: Eine Probenverwechsl ung habe zu dem Resultat geführt. Es könnte allerdings noch einen anderen Grund für die Kehrtwende gegeben haben:
Wie damals berichtet wurde, hatte Thailands Premier Thaksin Shi-nawatra seinen Ministern kurz zuvor mit Entlassung gedroht, falls die Vogelgrippe nicht binnen vier Wochen aus dem Land verschwunden wäre.
BEIM JÜNGSTEN BEFUND war nicht von einer Probenverwechslung die Rede. Diesmal geht es auch nicht um einen Einzelfall.
Wissenschaftler des Bangkoker Nationalinstituts für Tiergesundheit haben in der Provinz Suphanburi 629 streunende Hunde und 111 Katzen auf Spuren des Vogelgrippe-Erregers untersucht. Bei acht Katzen fanden sie Antikörper vom Typ H5N1 - und bei 160 Hunden. Forscher wie Albert Osterhaus von der Rotterdamer Erasmus-Universität, einer der international führenden Vogelgrippe-Experten, zeigen sich beeindruckt von dieser Zahl und fordern dringend weitergehende Untersuchungen.
„Wir haben hier eine Lücke in unserer Überwachung", sagt Osterhaus. „Im Grunde scheinen alle Fleischfresser für das Virus empfänglich zu sein."Eine verlässliche Bewertung dieser neuen Befunde fehlt bislang. Allerdings besteht zumindest hierzulande keine erhöhte Gefahr. Die angeordneten Schutzmaßnahmen sollten aber in jedem Fall eingehalten werden, ist doch nun offenbar klar, dass auch Hunde das Virus aufnehmen können. Und genug Gründe für Hygiene beim Umgang mit den lieben Viechern gab es auch schon vor der Vogelgrippe.