Der Hund im Alter

Der Hund im Alter

Das Abwehrsystem altert mit! 

Einen Zusammenhang zwischen dem Alter des Menschen und seiner Widerstandsfähigkeit gegenüber Infektionen wurde schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts von dem Forscher Metschnikow erkannt.
Er stellte die Theorie auf, dass bestimmte Keime im Magen-Darm-Bereich ein Gift produzieren, das die Zellen des Abwehrsystems dazu bringt, körpereigene Zellen anzugreifen. Damals wurde diskutiert, daß die in Milchprodukten enthaltenen Laktobazillen die Giftproduktion und damit auch den Alterungsprozess stoppen sollten.
In den Siebziger Jahren dieses Jahrhunderts begann die Forschung sich verstärkt mit den Krankheiten des Alters zu beschäftigen. Dabei zeigte sich, dass der Alterungsprozess tatsächlich mit einer Fehlfunktion des Abwehrsystems verbunden ist.  Während die T-Zell-vermittelte Immunität ab etwa dem 30. Lebensjahr allmählich nachlässt, steigt gleichzeitig die Rate rezidivierender Infekte, von Tumorerkrankungen und schließlich Alterskrankheiten an. Dies erklärt auch, dass verschiedene Infektionskrankheiten bei Älteren häufiger vorkommen und öfter zum Tode führen, und dass Impfungen keinen so umfassenden Schutz bieten, als bei Jüngeren.

Wie sich in den letzten Jahren zeigte, wird mit zunehmendem Alter die körpereigene Abwehr schwächer und kann der Bekämpfung von Krankheitserreger nicht mehr so gut nachkommen.

Auch die klinischen Symptome einer Erkrankung können sich bei älteren Menschen verändern. Sie können untypisch sein oder ganz fehlen. Klassisches Beispiel ist das Fieber, das deutlich seltener auftritt und im allgemeinen nicht so hoch ist. Im Alter liegt bereits die normale Körpertemperatur niedriger, daher wird empfohlen, die Zunahme der Körpertemperatur um ein Grad bei älteren Personen bereits als Fieber zu werten.
Das Risiko, an Infektionskrankheiten zu sterben, ist im Alter größer. So fallen zum Beispiel ältere Menschen dreimal häufiger einer Lungenentzündung zum Opfer als Jüngere. Lungenentzündungen und Harnwegsinfektionen sowie Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes (Eiterbildung) machen etwa 75 % der in Alterspflegeheimen auftretenden Infektionskrankheiten aus.
Bisher haben die Fortschritte der Medizin bewirkt, daß die Menschen immer älter werden; dadurch haben sich allerdings gesundheitliche Probleme ergeben, die erst noch in vollem Umfang untersucht und angegangen werden müssen.


Körperliche und geistige Schwäche im fortgeschrittenen Alter

Welcher liebevolle Tierbesitzer kennt sie nicht, die Probleme mit seinem Liebling, sei es nun Hund oder Katze, wenn sie ein bestimmtes fortgeschrittenes Alter erreicht haben:
dauernder Stuhlgang mit vergeblichem Drängen und Pressen, das das Tier so peinigt, dass es in seiner Not regelrecht Luftsprünge vollführt!
Oder leichte Temperaturerhöhung, appetitlos, verfroren, reichlich eitrig-brauner, zäher Vaginalausfluss, Durchfall - jedoch normaler Durst - lautes ängstliches Zähneklappern. Nebliges Sehen, ständiges Ofenwärmesuchen, Fettleibigkeit, Asthma, Schwächezustände, sogar kindisches Verhalten im Alter.

Ebenfalls im Alter nicht selten:
Das ständige laute Zähneklappern, insbesondere bei Tierarztbesuchen, bei fremden Menschen, oder in fremden Räumen. Auch nächtliches unruhiges Umherwandern, das einem den letzten Nerv raubt, ist bei älteren Hunden längst keine Ausnahme mehr.
Diesen typischen Altersbeschwerden kann man mit einem einzigen homöopathischen Heilmittel wirksam entgegentreten: Barium cabonicum  ein wichtiges Mittel für körperliche und geistige Schwäche im forgeschrittenen Alter. Erkrankungen  mit Barium carbonicum als Simile neigen allgemein zu chronischem Verlauf. Das Erkennen des Mittels ist nicht immer einfach, wird aber etwas erleichtert durch die Tatsache, dass es sich fast immer um klein- bis zwergwüchsige Tiere handelt (nicht Rassen).
Auffallend bei Barium carbonicum ist, dass sich die Wirkung meist mit etwas Verzögerung einstellt und die Nachbeobachtung ein wenig Geduld verlangt.

Und nun zu den einzelnen Potenzen:

D  12,  bei vergeblichem Drängen und Pressen bei dauerndem Stuhlgang (alle 30 Minuten)C200,  bei leichter Temperaturerhöhung, sowie appetitlos, verfroren, eitriger zäher Vaginalausfluß,     Durchfall und doch normaler Durst (alle 4 Wochen eine Tablette)

C  30,  bei Apathie, dumpfes bis schwachsinniges Verhalten, zu schwach zum Trinken und Fressen (1 x täglich 1 Tablette bis Temperatur normal, dann in größeren Abständen 

die C 200 bis zur Normalität)

Augenkrankheiten beim alternden Hund

Beim Star unterscheidet man den grauen, den Schwarzen und den grünen Star.
Beeinflussbar sind alle drei nur laut Wolff gering. Aber bei frühzeitiger Erkennung und Behandlung und ausreichender Geduld - denn diese Kuren sind alle Langzeitkuren - lässt sich manches Erfreuliches erzielen, indem oft Stillstand und Rückbildung erreicht werden. Insbesondere beim Grauen Star sind hier aufgrund eigener persönlicher Erfahrung große Erfolge erreichbar!
Der graue Star ist, allgemein bekannt, eine Linsentrübung. Sie führt dazu, dass die Linse eine mehr oder weniger graue oder weiße Färbung erhält, so dass die Sicht wie durch ein Milchglasfenster erfolgt. Das Sehvermögen wird dementsprechend beeinflusst, und die Natur hilft sich, indem das Orientierungsvermögen sich mehr auf den Geruchssinn verlagert.
Als Altersstar, um das 10. Lebensjahr auftretend, sich aber schon längere Zeit vorher ankündigt, hat ihn fast jeder Hund. Der aufmerksame Tierbesitzer kann dieses milchige Anfangsstadium leicht feststellen und dementsprechend, wiederholt gesagt - mit Geduld -
leicht und sicher behandeln.
Mein zur Zeit ältester, Hund „Freddy“ inzwischen 16 Jahre alt, hat aufgrund intensiver Behandlung, 6 Wochen lang einmal im Jahr, immer noch glasklare leuchtende Augen

Dies ist mit den Mitteln: 
1. Calcium fluoratum D 6, 2. Natrium muriaticum D 12, 3. Magnesium Carbonicum D 6 im täglichen Wechsel (von 1. bis 3.) erreichbar.
Allerdings muss man je älter das Tier, desto kürzer die Abstände der Gaben der Arzneien vorgehen.
Bei einem 8-10 Jahre alten Hund genügen  noch 3 x täglich pro Medizin im täglichen Wechsel, bei älteren Tieren muss man schon wenigstens 6 x täglich pro Simile geben. In ganz seltenen Fällen, bei uns erst einmal beobachtet, kann es zu Durchfall kommen. Dann wechselt man die Reihenfolge des Homöopaths, indem man nicht mit Calcium fluoratum D 6 anfängt, sondern dann das 2. Mittel am Ersttag nimmt, also Natrium Muraticum D 12, dann am zweiten Tag Magnsium Carbonicum D 6, am 3. Tag Calcium fluoratum D 6, dann wieder von vorn, am 4. Tag mit dem Erstmittel.
Und dies wie gesagt wenigstens 6 Wochen lang - Sie werden überrascht sein vom Erfolg!

Nicht vergessen:
Am Leichtesten ist es, die Tablette zwischen 2 Kaffeelöffel zu Pulver zu zerdrücken, und dann ab in den Fang des Hundes. (Kurz zu heben, damit es haften bleibt). Bei Hunden, die diese Prozedur hassen, gibt es auch ein einfaches Lockmittel: Nehmen Sie vorher einen ¼ Kaffeelöffel mit einfachem Traubenzucker auf eine Untertasse gestreut und dann die zerdrückte Tablette darüber geben. Eine willkommene leckere und gesunde Abwechslung, die ihre Hundchen lieben werden.

PS: Alles was dem Hund hilft, gilt auch für Menschen.

Michael Kraft